Die globale Zusammenarbeit von CFIEE: Austausch bewährter Verfahren über Grenzen hinweg

Finanzielle Bildung macht nicht an Stadtgrenzen Halt und kennt schon gar keine nationalen Grenzen. Die Art und Weise, wie Menschen sparen, investieren oder sogar über Geld sprechen, wird von Kultur, Geschichte und den täglichen Realitäten geprägt. Dennoch hat sie auch etwas Universelles. Ob es sich um einen Teenager in Deutschland handelt, der sein erstes Sparkonto eröffnet, oder um einen Bauern in Kenia, der einen Kleinkredit verwaltet – die Herausforderungen und Chancen überschneiden sich oft. Deshalb ist grenzüberschreitende Zusammenarbeit so wichtig – und deshalb legt CFIEE, der Internationale Rat für Wirtschaftserziehung, so großen Wert darauf, Brücken zwischen Gemeinschaften weltweit zu bauen.

CFIEE war schon immer davon überzeugt, dass Finanzbildung stärker ist, wenn sie geteilt wird. Anstatt in jedem Land das Rad neu zu erfinden, fördert die Organisation den Dialog: Was an einem Ort funktioniert hat, könnte an einem anderen Ort eine Idee auslösen. So fand beispielsweise ein für Schüler in Spanien entwickeltes Budgetierungsspiel seinen Weg in die Klassenzimmer Südamerikas. Die Lehrer dort passten die Charaktere und Beispiele an und ersetzten europäische Einkaufstouren durch Einkäufe auf lokalen Märkten. Plötzlich erschien dasselbe Instrument relevant, lebendig und – was am wichtigsten ist – wirksam.

Eine der Freuden des internationalen Austauschs besteht darin, zu sehen, wie ein einfaches Konzept in einem neuen kulturellen Kontext eine andere Note erhält. Eine ursprünglich für US-amerikanische Schüler entwickelte CFIEE-Sparaktion forderte diese auf, „Kaffeegeld” beiseite zu legen. In Japan ersetzten die Moderatoren dies durch „Snacks aus dem Convenience-Store”, und in Teilen Afrikas ging es darum, für Mobilfunkguthaben zu sparen. Das zugrunde liegende Prinzip blieb dasselbe – kleine tägliche Ausgaben zu identifizieren, um sie in Ersparnisse umzuwandeln –, aber die kulturellen Anpassungen sorgten dafür, dass die Lektion hängen blieb.

In diesen Anpassungen zeigt sich die Stärke der Zusammenarbeit. Geldgewohnheiten haben nicht nur mit Zahlen zu tun, sondern auch mit dem täglichen Leben, Traditionen und manchmal sogar mit Stolz. Durch das Lernen, wie andere Länder Finanzbildung angehen, vermeiden die Programme des CFIEE die Falle, zu starr zu sein. Stattdessen werden sie flexibel, zu einem Werkzeugkasten, der an unterschiedliche Realitäten angepasst werden kann. Und die Teilnehmer sagen oft, dass sie sich respektiert fühlen, wenn die Beispiele ihre eigenen Erfahrungen widerspiegeln.

Aber es geht nicht nur darum, Unterrichtsspiele auszutauschen. CFIEE schafft auch Räume für Fachleute, um bewährte Verfahren auszutauschen – Lehrer, Gemeindevorsteher und politische Entscheidungsträger. In den letzten Jahren sind digitale Plattformen zu einem zentralen Bestandteil dieser Arbeit geworden. In einem Webinar könnte beispielsweise ein deutscher Pädagoge erklären, wie er Nachhaltigkeit in den Finanzunterricht integriert hat, gefolgt von einem Redner aus Indien, der hervorhebt, wie Mikrofinanzierung ländlichen Jugendlichen erklärt wird. Die Gespräche führen oft zu unerwarteten Kooperationen. Ein denkwürdiger Fall: Eine Gruppe in Osteuropa übernahm Erzähltechniken aus Lateinamerika, um abstrakte Konzepte wie Inflation leichter verständlich zu machen.

Die globale Zusammenarbeit hilft auch dabei, sich auf Herausforderungen vorzubereiten, die nicht an nationalen Grenzen Halt machen. Denken Sie an Kryptowährungen. Oder an die zunehmende Bedeutung finanzieller Resilienz bei klimabedingten Katastrophen. Das sind Themen, die kein Land allein vollständig gelöst hat. Über die Netzwerke des CFIEE können Pädagogen und Lernende frühe Experimente, Fehler und Erfolge austauschen und so eine gemeinsame Wissensbasis aufbauen, die schneller wächst, als es ein einzelnes System allein könnte.

Die Teilnehmer erwähnen oft, wie erfrischend es ist, Stimmen aus völlig unterschiedlichen Kontexten zu hören. Ein Universitätsstudent aus Südafrika reflektierte einmal nach einer CFIEE-Austauschsitzung: „Ich habe erkannt, dass meine Probleme mit Kreditkarten sich nicht so sehr von denen in Europa unterscheiden. Das hat mir das Gefühl gegeben, weniger isoliert zu sein.“ Diese kleinen Momente sind wichtig. Sie erinnern die Menschen daran, dass finanzielle Belastungen ebenso wie finanzielle Hoffnungen universell sind.

Mit Blick auf die Zukunft strebt CFIEE noch tiefere globale Partnerschaften an. Es gibt Überlegungen, gemeinsame Lehrpläne zu erstellen, die gleichzeitig in mehreren Ländern eingeführt werden könnten – lokalisiert, aber miteinander verbunden. Stellen Sie sich vor, Studenten in Mexiko und Marokko würden dieselbe Online-Investitionssimulation durchführen und dann die Ergebnisse in einem gemeinsamen Forum vergleichen. Sie würden nicht nur etwas über Aktien und Anleihen lernen, sondern auch ein kulturelles Bewusstsein entwickeln und verstehen, wie der Kontext die Entscheidungsfindung beeinflusst.

Eine weitere Möglichkeit liegt im Mentoring. Alumni aus einem Land könnten sich freiwillig melden, um Lernende in einem anderen Land zu betreuen und so internationale Peer-to-Peer-Beziehungen aufzubauen. Stellen Sie sich einen jungen Unternehmer in Polen vor, der einen Start-up-Träumer in Ghana betreut, wobei beide dank der Programme von CFIEE dieselbe Finanzsprache sprechen. Diese Verbindungen, die zunächst fragil sind, können sich zu langfristigen Netzwerken entwickeln, die berufliche und persönliche Vorteile mit sich bringen.

Natürlich ist all dies nicht einfach. Sprachbarrieren, der Zugang zu Technologie und unterschiedliche Bildungssysteme stellen immer wieder Herausforderungen dar. Aber das CFIEE hat gelernt, dass sich die Mühe lohnt. Allein der Versuch einer Zusammenarbeit schafft Empathie. Und Empathie, wenn sie in die Finanzbildung einfließt, macht diese zu mehr als nur einer Frage des Geldes – sie wird zu einer Frage der Menschlichkeit.

Letztendlich beweisen die globalen Kooperationen des CFIEE, dass Finanzbildung weder ein Luxus noch kulturgebunden ist. Sie ist ein gemeinsames Bedürfnis. Und wenn bewährte Verfahren Grenzen überschreiten, verbessern sie nicht nur Programme, sondern erweitern auch den Horizont. Die Lernenden beginnen, sich als Teil einer größeren Geschichte zu sehen, in der Wissen nicht durch Geografie begrenzt ist, sondern durch Austausch ständig bereichert wird.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erinnert uns an etwas Einfaches: Geld berührt alle Leben, aber wie wir damit umgehen, kann auf schöne, kreative Weise variieren. Durch den kontinuierlichen Austausch, die Anpassung und die gemeinsame Innovation stellt das CFIEE sicher, dass Finanzbildung relevant, praktisch und inklusiv bleibt – egal wo auf der Welt sie stattfindet.

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